In einem Reisebüro erfahren wir, dass alle Züge im Dezember von Ahmedabad nach Delhi ausgebucht sind, obwohl an einem Tag fünf Züge dorthin fahren. Ein Wahnsinn diese komplett überfüllten Verkehrsmittel in Indien. Da wir aber nach Delhi müssen,denn von dort ist der Rückflug gebucht und ich unbedingt noch nach Dharamsala möchte, beschließen wir, nach Ahmedabad zurückzufahren und von dort per Flugzeug nach Delhi zu reisen.
Wir buchen für den 29.11 abends um 19:30 einen Bus mit Schlafkojen um 350 Rupie p.P.
Wir fahren 7 km auf Diu Island zum Nagoa Beach. Dort machen die Inder Urlaub und die Frauen gehen mit ihren Saris ins Meer. Das arabische Meer macht keinen sauberen Eindruck, der Strand verdreckt.
Wir schwimmen doch lieber in unserem Hotel Pool.
Diu war bis vor 40 Jahren in portugiesischen Händen und deren Einfluss sieht man überall.
Bunte saubere Häuschen, christliche Kirchen - in der St.Pauls Church werden noch immer Messen auf Portugiesisch abgehalten - und auch Alkohol wird überall ausgeschenkt.
Hier wollen wir nun mindestens 2 Nächte bleiben.
Doch die erste Nacht war dann doch nicht so ruhig, um 22:00 Uhr beginnt ein Inder mit dem Entzünden mehrerer Knaller direkt vor dem Hotel, als wir hinunterschauen und fragen was das soll, entschuldigt er sich und geht. Später beginnt das Hunde Konzert, sie bellen fast die ganze Nacht.
In Una nehmen wir uns eine Riksha und fahren über eine lange Brücke übers Meer nach Diu town. Wir suchen uns ein Hotel direkt am Meer und sind gleich begeistert von der ungewöhnlichen Ruhe hier.
Unser nächstes Ziel ist Diu
Um halb 7, es ist noch dunkel, der Busbahnhof ist gegenüber von unserem Hotel und wir müssen nur über die Strasse gehen. Gestern haben wir noch einen Bus nach Una gebucht. Von dort sind es dann noch 15 km bis nach Diu.
Allerdings fährt von hier nur ein ordinary Bus der staatlichen Gujarat Buscompany, also no air condition, enge Sitze, das Gepäck irgendwo im Bus.
Der Busbahnhof präsentiert sich richtig indisch, Obdachlose liegen noch schlafend vermummt in einer Ecke, Müll überall ...... der Duft der großen, weiten Welt. Bettler stürzen sich gleich auf uns und jammern: no chapati, hungry, 1 Rupie ....
Wir starten sehr pünktlich um 7 Uhr und erreichen mit einer Lunch-Pause laut Fahrplan um 13:00 Uhr Una.
Ich bin froh um mein von zu Hause mitgenommenes Studentenfutter, so habe ich während der Fahrt etwas zu knappern.
Wunderbarer Blick aus unserem Hotelfenster auf die alten Schiffe
Bhavnagar ist bekannt für die gigantische wie umstrittene Schiffabwrackungsanlage, wo 20000 Arbeiter mit bloßen Händen und mit Hilfe von Sprengstoff die Schiffe beinahe auseinanderreissen. Das Betreten der Anlage ist für Ausländer strengstens verboten, seitdem Greenpeace den Ort wegen Giftmüll, gefährlicher Arbeitsbedingungen angeklagt hat. Schade, wäre interessant gewesen.
Wir schlendern durch die Altstadt, die mit ihren kunstvoll geschnitzten Balkonen früherer Kaufmannshäuser besticht.
Frühstück im Zimmer, der Roomservice man serviert uns Fried Egg, Chapati und Lemon Tea.
Eine Motor Riksha bringt uns nach Paldi, leicht finden wir unseren Bus, Tanna. Von hier fahren private Busgesellschaften mit viel besserem Service. Punkt 9 starten wir und jede Menge andere Fahrgäste im klimatisierten Luxusbus. Allerdings wird es bald richtig kalt im Bus, dass ich sogar eine Kappe aufsetzen muss und der gezeigte Film, made in Bollywood ist viel zu laut. Inder haben nie ein Problem mit Lärm und Schmutz. Ihr Gepäck stellen sie mitten im größten Dreck ab. Jedenfalls ist die Fahrt recht angenehm und wir erreichen pünktlich nach 4 Stunden Bhavnagar.