Wir kommen unserer Heimat immer näher und hinter dem Eisverkäufer kaufe ich für meine Eltern Baklavah, einen süßen Gruß aus Konstantinopel.
Werbung zwischen den Minaretten placiert
Aber irgendwann sind leider auch die vier Tage in Urfa vorbei und Turkish Airline bringt uns nach Istanbul.
Wir haben erfahren , dass in Diyarbakir bei einer Wahlkampfveranstaltung der kurdennahen Partei HDP ein Anschlag verübt worden ist, es sind mindestens 4 Tote und 100e Verletzte zu beklagen.
Gott sei Dank sind wir früh genug abgereist.
Urfa ist ein absoluter islamischer Wallfahrtsort, hier soll Abraham geboren und gelebt haben, seine Höhle wird verehrt und auch die unantastbaren Karpfen. Für 1 türkische Lire kann man Futter kaufen, mit ihrem Riesenmaul kämpfen hunderte von Fischen darum.
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Urfa liegt nur 40 km von der syrischen Grenze entfernt und musste 350000 Flüchtlinge in verschiedenen flüchtlingscamps außerhalb der Stadt aufnehmen.
Wir lernen Amin kennen, er arbeitet in einem Café und richtet dieWasserpfeifen, in der Türkei Nargile, her. Er zeigt uns am Handy seine Stadt in Syrien, alles in Schutt und Asche.
Er spricht arabisch, Französisch, türkisch und Russisch. In Syrien hat er als Lehrer gearbeitet, leider sprechen wir keine seiner Sprachen. Ich befreunde mich aber mit ihm auf Facebook.
Dyarbakir ist voll mit Polizeiaufgebot, Panzern und Wasserwerfern.
In wenigen Tagen am 7.6. finden in der Türkei Parlamentswahlen statt.
Auf was man bei einer Urlaubsplanung alles achten sollte!!!
Jedenfalls halten wir uns von den Menschenversammlungen fern, besuchen die alte Stadtmauer, die große Moschee.
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Teich des Abraham mit heiligen Karpfen an der Halil-Rahman-Moschee
Am nächsten Tag fahren wir 190 km nach Urfa. Ich bin schon das zweite Mal hier, für mich ist es eine der schönsten Städte der Türkei.
Das antike Nordmesapotanien, ehemalige Edessa hat den ursprünglichsten Bazar, hier klopfen die Schmiede, hier gibt es eine Straße der Schneider und hier ruft der Muezzin 5x am Tag zum Gebet, so laut aus den vielen Moscheen, dass man gar nicht mehr miteinander reden kann.
Wie bei den vorherigen Besuchen wohnen wir im Hotel Harran, ein 4 Sterne Hotel mit Swimmingpool. Dort verbringen wir den Vormittag bei brennender Hitze, es gibt auch coole modere Cafés zum Chillen.
Abends kann man dann oberhalb der Moschee mevlid-i Halil den Sonnenuntergang genießen und auf die Stadt runterschauen.
Hier ist man mitten im Vorderen Orient.
Die Schuhputzer warten auf Kunden.
Meine Lieblingsrestaurants in Diyarbakir, in einer alte Kawanserei gegenüber der großen Moschee .
Dyarbakir ist die Kurdenhauptstadt in Südostanatolien, das "Kurdenproblem" ist das Größte in der Türkei. Nach dem Verbot der PKK Partei und der lebenslangen Haft dessen Führer Öcalan gab es bisher keine Lösung. Es gibt weltweit ca 20 bis 25 Mio Kurden, wobei die Hälfte in der Türkei lebt. Die Kurden hatten noch nie einen eigenen Staat in ihrer Geschichte. Wir wohnen im Zentrum in der Nähe der großen Moschee, Hasan Pasa.
Die Busse in der Türkei sind von der neuesten Bauart, jeder Passagier hat einen eigenen Bildschirm für Filme, Nachrichten, Musik, Spiele usw. allerdings nur auf türkisch. Ein Steward serviert während der Fahrt Getränke, auch Kaffee oder Tee und putzt ständig den Bus.
Von Van nach Diyarbakir sind es 400 km, der Bus braucht 7 Stunden, da es durch gebirgige Landschaft und später durch riesige Korn- und Getreidefelder geht. Außerdem sammelt der Bus in den Ortschaften immer wieder Passagiere auf, andere steigen aus.
Das Reisen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln war im Iran schon einfach, aber in der Türkei ist es babyleicht. Überall gibt es Stadtbüros der verschiedenen Busgesellschaften, dort kauft man ein Ticket und erscheint 1/2 Stunde vor Abfahrt im Stadtbüro. Mit einem Zubringerbus geht es zum Busterminal, Otogar.