Überall blüht es und es ist wunderschön. Der dauernd rauchende und grollende Etna ist zwischenzeitlich auch unser Freund geworden.
Am 21. April verlassen wir Sizilien. Eine nach Obst und Blumen duftende Insel mit freundlichen Menschen und einer grandioser Landschaft von blauem Meer umgeben.
Wir verbringen noch ein paar Tage in Giardini Naxos, gehen auf den Gemüsemarkt ... dank einer Innsbruckerin, die vor einigen Jahrzehnten ihre Liebe in Sizilien gefunden hat ... erfahren wir immer neue Rezepte mit uns unbekanntem Gemüse. Natürlich werden diese dann ausprobiert, einfach köstlich. Wir mögen die sizilianische Küche sehr gerne, ausserdem könnten wir hier gemüsesüchtig werden. Das Aroma der Zitronen ist unvergleichlich, ich verwende für den Salat hier überhaupt keinen Essig. Ein paar Gläser Bitterorangen und Zitronenmarmelade kochen wir ein, Limoncello und Salzzitronen dürfen auch nicht fehlen.
Wir fahren die schön ausgebauten Serpentinenstrasse talwärts, flankiert von Zeugen der letzten großen Ausbrüche 2002 / 2003, wobei auch Wohnhäuser verschüttet wurden.
Dann füllen wir Etna - Asche in Plastikflaschen und umrunden den erloschenen Sylvestri- Karater. Es ist schon ein ganz besonderes Feeling, der kleine Mensch geht auf solch geballter Energie spazieren ... Diese Erkenntnis beeindruckt uns zu tiefst ... und immer wieder grollt und pufft der Berg ........
Ein tolles Erlebnis!
Wir haben gut geschlafen, heute steht eine Torte auf dem Früstückstisch, denn wir feiern heute ein kleines Fest.
Auf dem großen Parkplatz beim Refugio Sapienza N37.6997635/E15.0008821 in 1920 m schlagen wir in einer windgeschützten Ecke unser Nachtlager auf.
Beim Rifugio Citelli (1805m) machen wir um Mittagsrast. Von hier haben wir einen grandiosen Fernblick nach Catania.
Wir fahren Richtung Linguaglossa, nach ca 17 km biegen wir recht auf die Bergstrasse nach Milo ab. An dieser Gabelung steht die "Trattoria Sciaramanica", bekannt für ihre Hausmannskost. Hier beginnt die Panoramastrasse "Mareneve"( Meer und Schnee) und wir fahren bis zum Großparkplatz Etna Nord. Beim starken Etna - Ausbruch 2002 ist in diesem Wintersportgebiet von den alten Restaurants fast nichts mehr übrig geblieben. Überall Lavamassen und verbrannte Bäume. In den 13 Jahren hat man eine nagelneue Seilbahn und etliche Häuser gebaut, doch das, immer noch sichtbare, Ausmaß dieses gewaltigen Lava - Ausbruchs stimmt uns schon sehr nachdenklich..
Heute ist für uns ein besonderer Tag, wir fahren die Etna-Tour im Uhrzeigersinn. Ein bissl ein mulmiges Gefühl haben wir schon, da täglich Ausbrüche zu hören und zu sehen sind. Schon bald fahren wir durch die großen Lavafelder südlich von Randazzo. Dann wechselt die Landschaft zwischen üppiger Vegetation und großen, schwarzen Flächen. Immer wieder zieht der Feuerberg mit Rauchzeichen unsere Aufmerksamkeit auf sich.