Es war für uns eine schönes Erlebnis
Eine kurze Zusammenfassung von der Stimmung am Prozessionstag.
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Jedes Jahr, am 24 + 25 Mai findet hier die Wallfahrt statt. Wir waren schon sehr gespannt, die auf die schönen, traditionellen "Zigeunerkleider". Doch daran hat der Zahn der Zeit schon arg genagt; kaum eine Frau (oder Mann) trug mit Stolz ihre "Tracht". Es war trotzdem für uns ein schönes Erlebnis, und obwohl hunderte Gitanes mit Kind und Kegel in Saintes Maries de La Mer ihre Sara feierten und wir tagelang hautnahe mit diesem Volk beisammen waren, hatten wir kein einziges, negatives Erlebnis.
Die Dame des Hauses und ihr Mann
Den Kastenwagen hat der Besitzer innen selber ausgebaut. Wie einen Zigeunerwagen und mit vielen liebevollen Details geschmückt. Er ist Ire , lebt aber schon lange in Frankreich. Sein Hobby ist unter Anderem die Vogelkunde. Christians Frage, ob er auch zu Saintes Maries de la Mer und der Wallfahrt eine Beziehung hätte......schmunzelte er nur.
Aber wir glauben, dass sich die Antwort aus diesen Fotos selbst ergibt.
Die untere Zufahrtstrasse war wieder trocken und damit wieder mehr Platz für die rollenden Wohnungen. Ganz besonders aufgefallen war uns dieser:
Wir waren immer vom fahrenden Volk umgeben, selbst 3km ausserhalb standen wir tagelang in unmittelbarer Nähe dieser sehr freundlichen Menschen. Unsere Nachbarn spielten auf, wir bedankten und mit einem tiroler "eau de vie". Die ganze Familie musiziert, und der ältere Sohn ist einer der besten Akkordeonspieler Frankreichs.
Im Ortszentrum spielten täglich Musikanten, vor jedem Lokal andere, die Besucher sind vorwiegend "Gitanos" Es war einfach schön, mitten drin zu sein und diese Atmosphäre zu genießen.
Da hat sich aber viel verändert. Heute fahren die Zigeuner neben ihren schönen, luxeriösen Wohnwagen auch tolle Wohnmobile. Kann man sich mit Korbflechten ein solches Wohnmobil kaufen? Sogar Waschmaschinen und Trockner sind dabei.
Täglich gingen wir in den Ort, denn es gab immer wieder etwas Neues zu sehen.
Wir besuchten eine Ausstellung, welche uns Einblick in das Leben der "Zigeuner" vor Jahrzehnten vermittelte.
Mit dem Zeiger über die Bilder streichen
Wir waren froh, dass uns die Exekutive gewarnt hatte, in der Nacht wütete ein Sturm, das Meer kochte und unsere Stellplätze waren am nächsten Tag total überschwemmt. Es dauerte Tage bis sie wieder befahrbar wurden.
Ein Polizeiauto kam, blieb bei einem Wohnmobil stehen, der Polizist unterhielt sich mit dem Eigner, verabschiedete sich und fuhr zum Nächsten. Auch zu uns kam er schließlich und erklärte uns, dass in der kommenden Nacht starke Unwetter von Spanien herüber ziehen würden und das Meer "übergehen könnte". Wir dürften ruhig hier bleiben, sollten aber in der Nacht auf das steigende Wasser achten. Natürlich "übersiedelten" wir und standen dann, etwas erhöht, auf der Dammstraße.
Es gab alles, was die Zigeuner brauchen, Gasgriller, robuste, aber schöne Campingstühle, hochwertige Taschenmesser mit Gravur nach Wunsch, Sportbekleidung, sehr viel Haarschmuck und Ketten, -- nur Gemüse, Käse und Oliven gab es nicht.
Etwas müde kehrten wir zu unserem Platz am Meer zurück. Unser ausgefallenes Mittagessen ersetzten wir mit einer "saucisse de taureau", baguette und einem Gläschen französischem Rotwein. Der Magen wird französisch geschlossen -- natürlich mit einem Stück "fromage de chevre". Wir lebten hier, wie Gott in Frankreich. -- Immer wieder zogen Reiter auf den weissen Pferden an uns vorbei und Flamingos wühlten den Untergrund auf, um dann die Nahrung aus dem Wasser zu filtern.
Elegante Schuhe mit Glitzersteinen besetzt und die gibt es auch in Kleinkindgrösse
Duftige Kleidchen, wie für eine Prinzessin, aus ganz zarten Stoffen und das in Kindergrösse
Edles Geschirr und bunte Tagesdecken
Handliche Vogelsteigen mit Überzug werden angeboten
Schöne Perkal Inlets werden mit Daunen gefüllt, selbst Designer Zierkissenbezüge kann man kaufen
Von der sanften Melodie des bewegten Meeres eingehüllt schliefen wir wunderbar. Nach dem Frühstück gingen wir in den Ort, denn heute war ja Wochenmarkt, so glaubten wir.... Doch auf Grund des "fete de gitanes" wurde auf dem Marktplatz ein 3-tägiger Markt für die speziellen Bedürfnisse des fahrenden Volkes abgehalten. Und was hier alles angeboten wurde..........
Normalerweise wird auch hier draußen eine Stellplatzgebühr von 10 € eingehoben, doch auf Grund der Feierlichkeiten, oder weil auch die Zigeunern nichts bezahlten, standen auch wir alle frei.
Der einzige Nachteil war, dass wir keine Räder dabei hatten, so mussten wir die 5 km hin und die 5 km zurück, zu Fuss bewältigen.
Dieser kleine Ort in der Camargue zählte immer schon zu unseren Lieblingsplätzen in Frankreich. Für ein bis zwei Tage, speziell, wenn am Montag und Donnerstag "marche de semaine" ist, halten wir uns gerne hier auf. Doch noch nie waren wir zum Zeitpunkt dieses Festes hier. Das ist jedes Jahr am 24.+25. Mai. Doch heuer stand es ganz fix in unserer Reiseplanung.
Wir wollten sogar schon ein paar Tage früher da sein, um das Drumherum miterleben zu können.
Bei unserer Ankunft staunten wir nicht schlecht. Der offzielle Stellplatz am Eingang des Ortes wurde asphaltiert und ist nun für Busse reserviert.
Der zweite offizielle Stellplatz, vis a vis vom Camping Platz, war für Zigeuner reserviert und schon gut belegt und der Campingplatz selber, war komplett ausgebucht. So fuhren wir am Meeresufer Richtung Osten. Als wir schon wenden wollten sagte uns ein entgegen kommender Niederländer, dass ca 2 km weiter schöne freie Plätze seien. Wir fanden dann ein ganzes Stück draußen einen herrlichen Platz, direkt am Meer. N 43.4567914° / E 4.4458295°