Eine kleine Episode - so nebenbei. Ich will das "Kinder der Erde"-Monument fotografieren. Es wurde von Kindern aus sieben Ländern der Erde geschaffen und besteht aus sieben runden Tafeln sowie einer lebensgroßen Mutter-Kind-Figur. Es symbolisiert Hoffnung, Freude und Freundschaft. Christian geht zum Wohnmobil zurück und ich habe wegen des Nebels total die Orientierung verloren, obwohl ich die Stimmen der Leute höre. Ich bin froh, dass mir die Steinmännchen aufgefallen sind, denn die haben mir wieder die richtige Richtung gezeigt. Fazit: man sollte nie ohne Grund Steinmännchen bauen, sie könnten jemanden in die falsche Richtung leiten.
Nach einer kurzen, aber ruhigen Nacht öffnen wir unsere Rollos und trauen unseren Augen nicht..........
Nebel, wohin man schaut.
Beide sind wir derselben Meinung, dass so ein Nordkap Besuch schon ein besonderes Flair hat. Wenn man sieht, wie Italiener, Deutsche, Holländer u.v.a.m stehend, sitzend, die Kinder in Decken eingewickelt, fasziniert nur zum Horizont schauen, um einer roten Kugel nachzuschauen, die langsam den Horizont entlang gleitet. Unzählige Touristenbusse aus aller Welt kommen hierher, um dieses Schauspiel zu sehen.
Hier am 71. Breitengrad, ca. 2100 km vom Nordpol entfernt, sieht man die Mitternachtssonne vom 12. Mai bis 31. Juli. Heute ist der 29. Juli und wir haben wirklich großes Glück mit dem Wetter.
215 Nok kostet das Parken am Nordkap, für max 2 Nächte.
Fantastische Ausblicke bei Kaiserwetter. Jetzt verlassen wir das Festland und fahren in den 6870 m langen Tunnel, der an seiner tiefsten Stelle 212 m unter dem Meer liegt. Hier wird eine Maut eingehoben, doch nicht elektronisch, wie es jetzt bei den meisten Tunnels und Strassen in Norwegen möglich ist. Das hätte den Vorteil, dass man nicht stehen bleiben müsste. http://www.autopass.no Wir haben diese Einrichtung benützt und es hat auch gut funktioniert. Hier war es nicht installiert. Das Restguthaben von unserem Konto wurde uns allerdings erst 3 Monaten nach der Ausreise rückvergütet.
Die ganze Strecke ist Rentierzuchtgebiet und das scheinen die Tiere zu wissen. Einmal haben wir ein Fleischgericht aus Ren gekocht. Frisch gekocht hat es uns sehr gut geschmeckt, doch am nächsten Tag hat es geschmeckt wie Leber und die mögen wir nicht.
Jetzt heisst es Abschied nehmen von unseren Freunden, denn wir wollen nach fünf Norwegenurlaube das erste Mal zum Touristenmagnet Nordkap. Immer wieder werden wir gefragt, ob wir schon dort gewesen sind, immer müssen wir verneinen und man schaut uns ungläubig an. Es scheint doch eine Bildungslücke zu sein, oder ... nur etwas zum Abhaken ??
Wir machen noch einen Abstecher zu den Windrädern, eine sehr, sehr steile Strasse, doch es könnte ja sein, dass wir etwas versäumen ... hätten aber nicht.
Wir fahren bei Regen die 889 wieder zurück, um bei Russenes in die E 69 einzubiegen. Die Strecke ist wieder wunderbar, manchmal kommen uns allerdings einige "Hindernisse " entgegen.
Wir stossen auf Gerdas Geburtstag an und am Nachmittag wird geschaut, dass unsere Kühlschrank nicht leer bleibt.
Ausgeruht und guter Dinge starten wir unsere mobilen Wohnungen.
Die Strasse Nr 889 ist eingebettet zwischen einer fantastischen Küste und beeindruckenden Felsformationen.
Unser heutiges Ziel ist Havoysund. Auch hier gibt es eine Stellplatz N 70°59.709‘ / E 24°40.331‘
Wir machen eine Wanderung, genießen die Stille und die würzige Meeresluft. Die Nacht verbringen wir auf diesem 5☆ Platz mit herrlichem Ausblick.
Doch es kommt noch imposanter: wir fahren zu den Trollholmen. Die Trolle sind für die norwegischen Kinder so wichtig, wie für unsere Kinder Zwerge und Riesen. Nur müssen die norwegischen Trolle aufpassen, dass sie kein Sonnenstrahl erwischt, denn sonst werden sie, laut Märchen, in bröseliges Dolomitgestein verwandelt. -- Natürlich bewirkt es die Erosion von Wind, Wasser und Frost. Hier stehen sie, die Traumgestalten.
Wir verlassen diese karge, aber schöne Gegend, fahren wieder die selbe Strasse zurück. Plötzlich, wir trauen unseren Augen nicht, da verfolgen zwei Enten einen Fuchs und überqueren vor uns die Strasse. Nie hätten wir so etwas geglaubt. Schnell den Fotoapparat und klick .... aber der Eierdieb war schneller.
Die Entfernungen in Norwegen sind groß. Am nächsten Tag fahren wir nach Mehamn. Hier finden wir einen Stellplatz N 71°02.324‘ / E 027°51.029 und V+E N 71°02.219‘ / E027°50.524‘
Es ist Mitte Juli und es bläst ein eisiger Wind. Doch unter dem Motto " nur die Harten kommen durch " gehen Gerda und wir zum Steinmann und verewigen uns dort. Dabei finden wir wilden Schnittlauch und dieser schmeckt vorzüglich.
N 71°5.436‘ / E 28°11.303‘
Am nächsten Tag die Strasse 890 wieder zurück bis Tana Bru und dann geht es an der anderen Seite der Tana entlang nach Gamvik, denn wir wollen zum nördlichsten Punkt Europas, den man auf dem Landweg mit einem Fahrzeug erreichen kann. Da so viele Wohnmobile dorthin fahren, wird es auch WOMO - NORDKAP genannt. Hier steht der nördlichste Leuchturm, gelegen auf dem gleichen Breitengrad wie die Nordspitze Alaskas. Vor dem Parkplatz biegen wir nach links ab und beim Kap Varnesodden endet der Fahrweg.
Und jetzt geht es noch weiter nördlich zum Eismeer. Berlevag heißt der Ort. Eigentlich ist dort nichts Besonderes, außer dass man einen Gratis-Internetanschluss benützen kann.
Die Jugendherberge und der ==> Campingplatz wird von einem Schweizer geführt.